
Überstau
Die Klimawirksamkeit von Mooren hängt im Wesentlichen vom Moorwasserstand und dessen Veränderung ab. Die Aktivitäten im ANK-Handlungsfeld Moore beziehen sich entsprechend auf die Anhebung des Wasserstands durch Vernässung von Moorflächen als zentrale Maßnahme zur Emissionsminderung. Ein Monitoring des Wasserstands durch Erdbeobachtungssensoren ist nicht unmittelbar möglich, oberflächlich anstehendes Wasser auf Moorflächen (Überstau) liefert aber einen indirekten Hinweis auf den Moorwasserstand der Umgebung bzw. eine erfolgte Vernässung. Der Indikator Überstau unterstützt eine bessere flächendeckende Modellierung des Moorwasserstands und Zustands einer Fläche als Grundlage für die Berechnung von Emissionen und darüber hinaus allgemein für die Evaluierung der Maßnahmenimplementierung im natürlichen Klimaschutz.
Der Indikator baut konzeptionell auf dem im Projekt CopGrün entwickelten Überstaudienst auf und basiert auf der Auswertung von monatlichen Kompositen von Erdbeobachtungsdaten des Copernicus-Programms (Sentinel-1/-2). Die Erweiterung und Weiterentwicklung des bestehenden Ansatzes erfolgt für Flächen mit hoher Vegetation im Offenland damit insbesondere Flächen der Nassnutzung nach Wiedervernässung oder Flächen mit Sekundärsukzession besser bewertet werden können.